Der wahre Wert gebundener Mitarbeiter und unsere 4 Tipps für langfristigen Erfolg

24.08.23 | HR & Mitarbeitende

Die Zufriedenheit und Bindung von Mitarbeitern sind zwei der Top 5 Themen, die Geschäftsführer und Unternehmer aktuell beschäftigen.

Du kennst es vermutlich, trotz vieler Maßnahmen erlebst du dennoch:

  • unzufriedene Mitarbeiter
  • ständige Neurekrutierung
  • sinkende Produktivität und Arbeitsqualität
  • mangelnde Teamarbeit
  • sinkende Qualität des Kundenservice
  • verzögerte bei der Projektabwicklung
  • und so weiter …

Eine scheinbar endlose Liste.

Natürlich stellt sich dann die Frage, wieso sollen wir uns als Geschäftsführer überhaupt die Mühe machen?

Schließlich bezahlen wir unsere Mitarbeiter für ihre Leistung und im Gegenzug arbeiten sie für uns bzw. investieren ihre Lebenszeit.

Ein fairer Deal, oder nicht?

Vor geraumer Zeit, standen Geschäftsführer und Mitarbeitende in einem Verhältnis, dass wir gerne als “Weihnachtselfen Haltung” bezeichnen. Heute ist es jedoch so, dass unseren Mitarbeitern sehr bewusst ist, dass wir uns in einem ausgeglichenen Verhältnis zu ihnen befinden, sie leisten und wir bezahlen diese Leistung.

Und das ist genau der Punkt: Leistung ist nicht gleich Leistung.

Leistung und Produktivität variieren, sie können steigen, sinken und werden stark beeinflusst von der Motivation.

Klar ist: wir wollen Mitarbeiter, die nicht nur für uns leisten, sondern auch Denken, unsere Ziele verfolgen und gemeinsam zum Erfolg unseres Unternehmens beitragen.

Gehen wir von einer reinen Bindung an dein Unternehmen aufgrund des monatlichen Gehalts aus, ist Dienst nach Vorschrift vorprogrammiert.

Die Mitarbeiterbindung ist emotionaler Natur, sie findet nicht durch übermäßige (und überflüssige) Dankbarkeit seitens unserer Mitarbeitenden aufgrund des monatlich überwiesenen Gehalts statt.

Wir können von unseren Mitarbeitern nicht erwarten, dass sie vor Dankbarkeit aufgrund des monatlich (gleichbleibenden) Gehalts ihr absolut bestes geben.

Insbesondere dann nicht, wenn wir versehentlich in die Fettnäpfchen des Arbeitsalltags treten, die überhaupt erst dafür sorgen, dass die Motivation unserer Mitarbeiter sinkt.

Denn: die meisten Mitarbeiter sind beim Unternehmenseintritt bereits hochmotiviert, für dich zu leisten. Wäre dieser Eindruck nicht vorhanden gewesen, wäre es vermutlich nicht zu einer Vertragsunterzeichnung gekommen.

Was gebundene Mitarbeiter bewirken, ist nicht bloße Produktivität, sondern Extraproduktivität. Also die Fähigkeit unserer Mitarbeiter, nicht nur ihre Aufgaben zu erfüllen, sondern sich mit Leidenschaft und Kreativität für das gemeinsame Ziel einzusetzen und stets nach Spitzenleistungen zu streben. Extraproduktivität bedeutet, dass unsere Mitarbeiter nicht nur an der Oberfläche schwimmen, sondern tief eintauchen, innovative Lösungen finden und dein Unternehmen voranbringen.

Es geht dabei auch um die Außergewöhnlichen Situationen. Schwierige Meetings, stressige Zeiten, Krisen im Unternehmen, aufgrund von Krankheit ausfallende Kollegen und weiterem.

Der entscheidende Punkt: Bezahlung allein reicht nicht aus, um echte Spitzenleistungen und außergewöhnlichen Mehrwert für unser Unternehmen zu generieren.

Extraproduktivität ist der Motor, der unser Unternehmen vorantreibt und auf das nächste Level bringt. Es bedeutet, dass unsere Mitarbeiter nicht nur die grundlegenden Aufgaben erfüllen, für die sie bezahlt werden (aka Dienst nach Vorschrift), sondern darüber hinausgehen, um wirklich außergewöhnliche Ergebnisse zu erzielen. Es geht um das Streben nach kontinuierlicher Verbesserung, das Einbringen neuer Ideen und das Ergreifen von Initiativen, um unsere Prozesse zu optimieren und das Unternehmen voranzubringen.

Wieso wir gebundene Mitarbeiter wollen …

Einfach gesagt verfolgen wir als Unternehmer zwei Ziele:

  1. Das Sinken der Arbeitsleistung zu verhindern
  2. und sie maximal zu erhöhen

Jetzt stell dir vor, die Arbeitsleistung eines Mitarbeiters bleibt konstant, weil er denkt:

„Ich mache nur das, wofür ich bezahlt werde.“

Jetzt denkst du dir vermutlich:

„Nicht schlimm, ein paar davon kann mein Unternehmen ab.“

Das ist richtig! Das Stichwort liegt bei: “ein paar”.

Bereits im Jahr 2011 hat Gallup dieses Thema im Rahmen ihres Engagement Indexes

  • 23 % der Mitarbeiter haben innerlich gekündigt (7,8 Mio. Menschen in Dtl.)
  • 63 % der Mitarbeiter machen Dienst nach Vorschrift und spulen lediglich ein Pflichtprogramm ab (21,5 Mio. Menschen in Dtl.)

Und nur …

  • 14 % der Mitarbeiter verspüren eine hohe emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber und sind bereit, sich freiwillig für dessen Ziele einzusetzen (4,7 Mio. Menschen in Dtl.)

Im Jahr 2011 waren es also bereits 63 % der Mitarbeiter, die Dienst nach Vorschrift betrieben und 23 % haben bereits innerlich gekündigt.

Schlechte Voraussetzungen, um einen höheren Jahresumsatz zu erreichen oder überhaupt etwaige Jahresziele.

Der wahre Wert der Mitarbeiterbindung

Um dir konkrete Zahlen vor die Augen zu halten und dir den wahren Wert gebundener Mitarbeiter zu verdeutlichen:

Laut des Engagement-Index 2022 Deutschland von Gallup beliefen sich die Kosten aufgrund einer inneren Kündigung im Jahr 2022 auf eine Summe zwischen:

119,1 und 151,1 Milliarden Euro

(Berechnung basiert auf Zahlen des Statistischen Bundesamts)

Die mangelnde emotionale Bindung und die daraus entstehenden Produktivitäts-Einbußungen kosten Unternehmen also jährlich Milliarden.

Nur Gehalt und wahllose Benefits funktionieren nicht …

Produktivität und Leistungen sind also wie festgestellt, variabel. Deren stärke und Ausprägung verändern sich und werden von vielen Faktoren beeinflusst. Das Gehalt, dass wir ihnen dafür zahlen zeichnet sich ebenfalls durch ein Merkmal aus – es ist eine konstante und gleichbleibend. Unabhängig davon, wie stressig und aufwändig aktuelle Phasen oder Projekte sind.

Bietest du deinen Mitarbeitern neben dem Gehalt nichts weiteres, versuchst du eine variable Größe, mit einer festen bzw. konstanten Größe zu beeinflussen.

Spätestens hier wird klar, dass das nicht funktionieren kann.

Die Arbeitsleistung und menschliche Leistung sind eben nicht konstant.

Unser To-do: Erschaffe die richtigen Bedingungen für gebundene Mitarbeiter

Wirksame Benefits: Das Geheimnis

Damit Benefits wirken, müssen diese auch von deinen Mitarbeitern genutzt werden. Deine Mitarbeiter mit wahllosen Benefits zu „überhäufen“, funktioniert nicht.

Du brauchst ein kluges und gut durchdachtes Angebot an Zusatzleistungen.

Hier ein Beispiel:

Herr XYZ ist gerade deinem Unternehmen beigetreten.

Sein 30. Lebensjahr hat gerade begonnen und er ist erst kürzlich zum dritten Mal Vater geworden. Er hat kaum Zeit in seiner (arbeits-)freien Zeit, muss Erledigungen machen und für die Familie da sein.

  • Einen Hund hat er nicht, dafür hat er keine Zeit.
  • Auch Sport kommt in letzter Zeit äußerst kurz.
  • Er ist oftmals müde aufgrund seines Neugeborenen, Kaffee bekommt ihm aber nicht, deswegen bringt er immer Schwarztee mit zur Arbeit.
  • Er muss jeden Tag pünktlich die Kinder um 17 Uhr abholen, weswegen er stets sehr früh aufsteht und fast der erste im Büro ist.
  • Zuhause arbeiten ist aufgrund seines Neugeborenen nicht möglich, viel zu laut.

Das Ergebnis:

  • Benefit Bürohund bringt Herr XYZ nicht weiter.
  • Ein kostenloser Zugang zum Fitnesstudio ebenfalls nicht.
  • Den Kostenlosen Kaffee kann er nicht in Anspruch nehmen.
  • Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice sind für ihn ebenfalls nicht möglich.

Unsere 4 Tipps für langfristig erfolgreiche Benefits:

1. Individualität ist der Schlüssel

Mitarbeiter haben unterschiedliche Bedürfnisse und Lebensumstände. Eine pauschale, wahllose Verteilung von Benefits kann dazu führen, dass viele Mitarbeiter die Zusatzleistungen gar nicht nutzen oder als Mehrwert für sich empfinden.

Unser Tipp: Führe regelmäßige Mitarbeiterbefragungen durch, um herauszufinden, welche Zusatzleistungen sie sich wünschen und wirklich zu schätzen wissen.

 

2. Qualität statt Quantität

Es geht nicht darum, möglichst viele Zusatzleistungen anzubieten, sondern darum, qualitativ hochwertige und wertvolle Benefits bereitzustellen.

Unser Tipp: Konzentriere dich lieber auf einige wenige, aber wirkungsvolle Zusatzleistungen, die einen echten Mehrwert für Deine Mitarbeiter darstellen.

 

3. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung:

Die Bedürfnisse Deiner Mitarbeiter können sich im Laufe der Zeit ändern. Daher ist es wichtig, die angebotenen Zusatzleistungen regelmäßig zu überprüfen und ggf. anzupassen. Was heute als attraktiv gilt, kann morgen bereits veraltet sein.

Unser Tipp: Halte dich über aktuelle Trends und Best Practices in der Mitarbeiterbindung auf dem Laufenden.

 

4. Personalisierte Dankbarkeit

Zusatzleistungen sind nicht nur ein Mittel, um Deine Mitarbeiter zu binden, sondern auch ein Ausdruck Deiner Dankbarkeit für ihre harte Arbeit und Loyalität.

Unser Tipp: Persönliche Anerkennung. Ein individuelles Danke oder eine kleine Aufmerksamkeit können genauso wirkungsvoll, wenn nicht wirkungsvoller sein, wie materielle Benefits.

Zusammenfassend gilt:

Eine gezielte, individuelle und transparente Auswahl an Zusatzleistungen, die den Bedürfnissen und Wünschen Deiner Mitarbeiter entsprechen, ist der Schlüssel zur erfolgreichen Mitarbeiterbindung.

Setze auf Qualität statt Quantität und zeige Deine persönliche Dankbarkeit für das Engagement Deines Teams. So schaffst Du eine motivierte und loyale Belegschaft, die gemeinsam mit Dir das Unternehmen zum Erfolg führt.

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