Mitarbeiter-Benefits gegen Konzentrationsmängel

17.04.23 | HR & Mitarbeitende

Konzentrationsmängel sind ein häufig auftretendes Problem, das Menschen in ihrem Berufs- und Alltagsleben stark beeinträchtigen kann. Sie können jeden betreffen und führen oft dazu, dass man weitaus weniger produktiv ist und anstehende Aufgaben nicht erledigt werden.

Konzentrationsmängel sind also absolute Produktivitätskiller.

Gerade Arbeitgeber sollten dieses Thema einmal genauer unter die Lupe nehmen, denn der Verlust von Produktivität durch unkonzentrierte Mitarbeitende, kann niemandem im Chefsessel gefallen. Doch es gibt Wege und Lösungen, die Ursachen zu bekämpfen und somit die Produktivität auf einem hohen Niveau zu halten.

Welche Ursachen haben Konzentrationsmängel?

Zunächst stellt sich natürlich die Frage, welche Ursachen Konzentrationsmängel haben. Es gibt viele mögliche Ursachen für Konzentrationsmängel. Hier einige, denen man als Arbeitgeber vorbeugen kann.

  • Schlafstörungen: Schlafmangel oder Schlafstörungen können zu Konzentrationsmängeln führen, da der Körper und das Gehirn nicht ausreichend erholen können.
  • Stress und Angst: Stress und Angst können die Fähigkeit beeinträchtigen, sich zu konzentrieren, da sie das Gehirn in einen Zustand der Alarmbereitschaft versetzen.
  • Depression: Depression kann dazu führen, dass eine Person Schwierigkeiten hat, sich zu konzentrieren oder motiviert zu bleiben.
  • Mangelnde körperliche Bewegung: Mangelnde körperliche Bewegung kann zu Konzentrationsmängeln führen, da Bewegung das Gehirn stimuliert und die Durchblutung verbessert.
  • Ernährungsbedingte Ursachen: Mangel an Nährstoffen wie Eisen, Vitamin B12 oder Omega-3-Fettsäuren können das Gehirn beeinträchtigen und zu Konzentrationsmängeln führen.

Es ist wichtig, die zugrunde liegenden Ursachen für Konzentrationsmängel zu identifizieren, um eine wirksame Behandlung zu finden. Ein Arzt oder Therapeut kann helfen, die Ursache zu bestimmen und eine geeignete Behandlung zu empfehlen.

Wie soll ich als Arbeitgeber den Schlafmangel meiner Mitarbeitenden reduzieren?“ fragt sich jetzt vielleicht der eine oder die andere? Nun, für einen ausreichenden Schlaf ist natürlich immer die betroffene Person selbst verantwortlich. Doch als Arbeitgeber kann ich für eine gute Arbeitsatmosphäre und eine hervorragende Unternehmenskultur sorgen. Transparente Kommunikation führt dazu, dass Arbeitnehmende zur Unternehmensstrategie oder anderen wichtigen Bereichen im Bilde sind. Das schafft Vertrauen. Mitarbeitende fühlen sich so wertgeschätzt und grübeln dadurch vielleicht abends im Bett weniger über den Job.

Auf die anderen Ursachen für Konzentrationsmängel wie Stress, Depression, mangelnde Bewegung oder Ernährung können Arbeitgeber zum Teil sehr gut Einfluss nehmen. Näheres dazu weiter unten.

Welche Auswirkungen haben Konzentrationsmängel?

Bevor wir nicht wissen, welche Auswirkungen Konzentrationsmängel haben, macht es wenig Sinn, über die Bekämpfung zu sprechen. Konzentrationsmängel können eine Vielzahl von Auswirkungen haben. Hier einige Beispiele:

  • Schwierigkeiten, Aufgaben zu bearbeiten: Menschen mit Konzentrationsmängeln können Schwierigkeiten haben, Aufgaben zu bearbeiten oder abzuschließen. Die führt dann zu Fehlern oder unvollständig ausgeführter Arbeit.
  • Lernschwierigkeiten: Konzentrationsmängel können das Lernen beeinträchtigen. Eine mangelhafte Informationsaufnahme ist das Ergebnis.
  • Soziale Probleme am Arbeitsplatz: Personen, die sich schwer konzentrieren können und unaufmerksam wirken, können Probleme mit ihren Mitmenschen – gerade auch am Arbeitsplatz – bekommen. Gerade wenn diese die Fehler der unkonzentrierten ausbügeln müssen.

Die genannten Punkte können letztlich dazu führen, dass Betroffene gekündigt werden, weil sie ihre Arbeit nicht mehr im gewünschten Umfang erledigen können. Somit gibt es zwei Verlierer in diesem Spiel: Den Arbeitgeber und den Arbeitnehmer.

Der Arbeitgeber muss die Stelle schnellstmöglich neu besetzen – das kostet Geld – und der Arbeitnehmer ist arbeitslos – er hat somit weniger Geld zur Verfügung.

Konzentrationsmängel können verschiedene Ursachen haben, die über die o.g. Aufzählung hinaus gehen und auf die der Arbeitgeber keinen Einfluss nehmen kann. Der Arbeitgeber kann aber sehr wohl Hilfestellung bei der Ursachenforschung und -bekämpfung geben.

Wie bekämpft man Konzentrationsmängel am effektivsten und wie kann der Arbeitgeber dabei unterstützen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Konzentrationsmängel zu bekämpfen. Hier sind einige Beispiel und Methoden, die dabei helfen, die Konzentrationsfähigkeit zu stärken

  • Identifikation der zugrunde liegenden Ursache: Klar, wenn die Ursache für die Konzentrationsmängel identifiziert werden kann, ist es oft möglich, die Ursache direkt anzugehen und die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern. Arbeitgeber können hier mit so genannten EAP-Programmen unterstützen. EAP steht für Employee Assistance Program und ist eine Mitarbeiterberatung durch externe Unternehmen, die sich auf Mental Health-Coaching spezialisiert haben. Mithilfe von professionellen Coaches können betroffene Mitarbeitende der Ursache ihrer Konzentrationsschwierigkeiten in einem geschützten Rahmen auf den Grund gehen. Der Arbeitgeber übernimmt die Kosten für diese Coachings
  • Verbesserung der Schlafqualität: Ausreichender und erholsamer Schlaf ist sehr wichtig für die Konzentration. Es ist sehr empfehlenswert, ein schlafförderndes Umfeld zu schaffen. Einen spannenden Artikel dazu gibt es hier. Wie der Arbeitgeber dazu beitragen kann, wurde bereits weiter oben erwähnt.
  • Körperliche Bewegung: Regelmäßige körperliche Bewegung kann helfen, das Gehirn zu stimulieren und die Durchblutung zu verbessern, was wiederum die Konzentrationsfähigkeit verbessern kann. Hier können wohlwollende und wertschätzende Arbeitgeber ein große Hebelwirkung erzielen. Mitarbeitenden können Freiräume für Bewegung geschaffen werden, z.B. regelmäßige ausgedehnte Spaziergänge in der Mittagspause – bei jedem Wetter (!), denn das stärkt zudem die Abwehrkräfte. Es können (finanzielle) Anreize für Betriebssport gegeben werden, z.B. Lauftreffs. Mitarbeitende können im Privatbereich unterstützt werden, mehr Freiräume für Sport und Bewegung zu haben, indem der Arbeitgeber die Mitarbeitenden bei privaten Anliegen unterstützt.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser oder Tees trägt dazu bei, den Körper und das Gehirn hydratisiert zu halten, was die Konzentrationsfähigkeit verbessern kann. Eine der einfachsten und leichtesten Möglichkeiten, die Arbeitgeber übernehmen können. Für ausreichend Wasser und Tees im Büro sorgen und die Mitarbeitenden dazu ermuntern, während der Arbeitszeit viel zu trinken. Klar, die dadurch erhöhte Anzahl an Toilettengängen lenkt ab, doch eine sehr gutes Flüssigkeitslevel im Körper ist extrem wichtig. Und zudem ist der Gang zur Toilette ja auch wieder Bewegung. 😉
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Nährstoffen wie Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen ist, kann das Gehirn stärken und die Konzentration verbessern. Analog zur Flüssigkeitszufuhr kann auch hier der Arbeitgeber ganz leicht umsetzbar Obstkörbe und andere gute Sachen zur Verfügung stellen. Vielleicht stellt er seinen Mitarbeitenden sogar eine Monatsration Omega 3 und Vitamin B zur Verfügung. Das zusammen mit Bewegung soll sehr gesundheitsfördernd sein. Mit dem Gesundheitsforscher Marcus Lauk gibt es dazu ein spannendes >>> Youtube-Video
  • Meditation und Entspannungstechniken: Regelmäßige Meditation oder Entspannungstechniken wie Yoga oder Tai Chi kann dazu beitragen, den Geist zu beruhigen und die Konzentration zu verbessern.Einmal oder mehrmals in der Woche geführte Meditationen oder Yoga-Kurse anzubieten ist kein Hexenwerk. Das können Arbeitgeber sehr gut für ihre Mitarbeitenden machen und somit die Konzentrationsfähigkeit stärken.
  • Reduzierung von Aufgaben: Eine lange To-do-Liste verursacht oftmals Stress. Kommen berufliche und private Aufgaben zusammen und das auf einmal, so kann extremer Stress entstehen. Das Aufteilen, Verteilen und Streichen von Aufgaben auf der To-do-Liste kann die Konzentrationsfähigkeit dahingehend verbessern, dass eine Reduzierung der Aufgabenflut das Fokussieren auf wenige Aufgaben verbessert. Wie können Arbeitgeber hier unterstützen? Das Reduzieren und Verteilen von geschäftlichen Aufgaben ist nicht immer möglich. Das geht oftmals nur mit mehr Personal. Wobei Arbeitgeber allerdings unterstützen können, ist das Reduzieren von privaten Aufgaben auf der To-do-Liste. Das kann bereits sehr befreiend für Arbeitnehmende wirken, weil dann insgesamt weniger To-dos auf der Liste stehen und man sich viel besser auf die beruflichen Aufgaben konzentrieren kann. Der FeelGood Service von Agent CS bietet solch eine Unterstützung an.

Es ist wichtig zu beachten, dass es grundsätzlich keine universelle Lösung gibt, um Konzentrationsmängel zu bekämpfen. Die effektivste Methode hängt natürlich von der individuellen Ursache und Situation ab. Es gibt allerdings viele gute Stellschrauben, an denen Arbeitgeber unterstützend drehen können, um die Konzentration ihrer Arbeitnehmer zu fördern. Das kostet wenig und bringt unheimlich viel.

Warum sich Arbeitgeber um das Thema Konzentrationsmängel bei Mitarbeitenden kümmern sollten

Ja, warum sollten sich Arbeitgeber darum kümmern? Die Antwort ist ganz einfach: um den wirtschaftlichen Schaden zu reduzieren.

Konzentrationsmängel können dazu führen, dass Mitarbeitende sich weniger auf eine Aufgabe konzentrieren können und daher langsamer arbeiten oder Fehler machen. Dies kann zu einer geringeren Leistung führen und die Produktivität insgesamt beeinträchtigen.

Persönlicher Stress kann durch eine reduzierte Konzentrationsfähigkeit ebenfalls erhöht werden. Wenn man weniger in einer bestimmten Zeit schafft, steigt der Druck, unter den man sich auch selbst setzt. Es bleiben Aufgaben liegen, die man normalerweise erledigt hätte. Die To-do-Liste wird länger, der Frust größer. Das Ende vom Lied kann eine stressbedingte Krankheit und somit ein Ausfall bei der Arbeit und im privaten Bereich sein.

Aber auch Unfälle und Verletzungen können durch Konzentrationsmängel hervorgerufen werden, insbesondere in Berufen, in denen eine hohe Konzentration erforderlich ist, wie zum Beispiel im Straßenverkehr, in der Medizin oder in der Maschinenindustrie. Fast jeder Unfall im Straßenverkehr entsteht dadurch, dass man kurz nicht aufgepasst hat. Oftmals nur ein Blechschaden, doch manchmal leider auch mehr.

Ja, Konzentrationsmängel sind somit in der Tat Produktivitätskiller und manchmal leider auch mehr. Tödliche Unfälle können z.B. durch einen Herzinfarkt oder auch durch Absicht verursacht werden. In den allermeisten Fällen jedoch ist mangelnde Konzentration – abgelenkt sein – die Hauptursache.

Auch der volkswirtschaftliche Schaden ist immens. Es ist schwierig, den genauen wirtschaftlichen Schaden durch Konzentrationsmängel zu quantifizieren, da die Auswirkungen von vielen Faktoren abhängen. Allerdings gibt es Studien und Schätzungen, die darauf hindeuten, dass Konzentrationsmängel einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden verursachen können.

In einem Essay von der Rand Corporation  aus dem Jahr 2017 heißt es , dass Schlafmangel die US-Wirtschaft jedes Jahr bis zu 411 Milliarden Dollar an Produktivitätsverlusten kostet. In Deutschland ist das ähnlich– natürlich in einer anderen Größenordnung, da die deutsche Wirtschaft kleiner ist -, denn auch hierzulande herrschen Konzentrationsmängel z.B. aufgrund von Schlafmangel. Und auch das hat negative Auswirkungen. Berechnungen haben ergeben, dass müde und somit unkonzentriertere Arbeitnehmer die deutsche Wirtschaft jedes Jahr knapp 57 Milliarden Euro. kosten.

Wenn das nicht Grund genug ist, sich als Arbeitgeber das Thema einmal genauer anzuschauen.

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