Willkommen im Kindergarten

17.10.23 | HR & Mitarbeitende

Als Führungskraft kennst du bestimmt den Gedanken:

„Bin ich im Kindergarten?“

Die Führung von Mitarbeitern und das Managen von Teams können sich manchmal so anfühlen, als ob man eine Gruppe von Kindern im Kindergarten betreut. Und obwohl diese Analogie humorvoll klingt, steckt dahinter eine tiefere Wahrheit über menschliches Verhalten, Emotionen und Beziehungen.

Ein Gefühl, das viele Geschäftsführer und Führungspersonen haben, wenn sie sich mit den täglichen Herausforderungen, Konflikten und Emotionen eines Unternehmens auseinandersetzen müssen. Wie in einem Kindergarten, in dem jedes Kind individuelle Bedürfnisse und Emotionen hat, brauchen auch Mitarbeiter in einem Unternehmen besondere Aufmerksamkeit, Führung und manchmal auch Trost.

Der Gedanke „Bin ich im Kindergarten?“ ist äußert ärgerlich. Wir haben unsere Position immerhin nicht eingenommen, weil wir den Wunsch hatten, unsere Mitarbeiter zu erziehen.

Es gibt Situationen in unserem Führungsalltag, die uns wirklich an unsere Grenzen bringen. Wir fühlen uns wie Erzieher in einem Kindergarten – und das ist eigentlich gar nicht so weit hergeholt, wie es sich vielleicht anhört. Während in beiden Rollen in völlig unterschiedlichen Kontexten agiert wird, gibt es erstaunliche Parallelen im Hinblick auf die Fähigkeiten, die benötigt werden, um erfolgreich zu sein. Teams leiten, mit unterschiedlichen Persönlichkeiten jonglieren, versuchen, die Motivation aufrechtzuerhalten und Konflikte schlichten. Ähnlich wie in einem Kindergarten, in welchem Erzieher darauf achten müssen, dass sich jedes Kind wertgeschätzt und gehört fühlt, müssen auch Führungskräfte sicherstellen, dass jeder Mitarbeiter das Gefühl hat, ein wertvoller Teil des Teams zu sein.

Das heutige Arbeitsumfeld: Eine dynamische Spielwiese

Selbsttest

Im heutigen digitalen Zeitalter, erlebt die Geschäftswelt einen ständigen Wandel. Ob es nun das Einführen neuer Technologien ist, veränderte Marktbedingungen oder die ständige Anpassung an Kundenbedürfnisse. Führungskräfte müssen heute flexibler und anpassungsfähiger denn je sein.

Genau wie in einem Kindergarten gibt es auch in der Geschäftswelt ständige Neuerungen. Stell dir einen Kindergarten vor, in dem jeden Tag neues Spielzeug auftaucht oder neue Spiele eingeführt werden. Die Kinder sind begeistert, wollen alles auf einmal ausprobieren, aber es kann auch zu Konflikten führen:

Wer darf zuerst spielen?

Wie teilen wir uns die Ressourcen auf?

In ähnlicher Weise müssen Führungskräfte in der heutigen Geschäftswelt ständig neue „Spielzeuge“ (Technologien, Strategien, Produkte) einführen und ihr Team dabei unterstützen, sie effektiv zu nutzen, während sie auch die Harmonie und Kooperation innerhalb des Teams aufrechterhalten.

Tatsächlich ist es doch so …

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Wir wollen unsere Mitarbeiter nicht unter Kontrolle bringen müssen oder geschweige denn, erst dafür sorgen müssen, dass sie glücklich sind.

Quelle: W. Widuckel et al., Arbeitskultur 2020

Mitarbeiterführung neu gedacht: Wie Kontrolle und Zufriedenheit Hand in Hand gehen

Als Führungskraft streben wir oft nach einem einfachen Ziel: Wir wünschen uns ein Team von zufriedenen und gleichzeitig hochproduktiven Mitarbeitern. Doch in einer rasant verändernden Arbeitswelt ist dies oft leichter gesagt als getan.

Hier sind einige transformative Ansätze, um die Mitarbeiterbindung zu stärken und gleichzeitig die Produktivität zu steigern:

1. Aufbau einer Vertrauenskultur

Die Tage des strengen Mikromanagements gehören der Vergangenheit an. Im Vordergrund steht heute das Vertrauen in die Fähigkeiten und das Engagement jedes Einzelnen. Indem wir als Führungskraft Vertrauen in unsere Mitarbeiter setzen und ihnen Autonomie und Verantwortung übertragen, schaffen wir eine Atmosphäre, in der Innovation und Produktivität gedeihen können.

2. Klare Kommunikation: Der entscheidende Baustein

Ein Team, das nicht im Dunkeln tappt, ist ein zufriedenes Team. Das Klären von Erwartungen, Zielen und Rückmeldungen bildet die Grundlage für jede erfolgreiche Mitarbeiterbeziehung. Nur wer versteht, in welche Richtung das Unternehmen steuert und welchen Beitrag er oder sie dazu leisten kann, fühlt sich wirklich als Teil des Ganzen.

3. Investiere in die Weiterentwicklung deiner Mitarbeiter

In einer Zeit, in der Skills und Know-how rasch an Bedeutung gewinnen oder verlieren, sind Fort- und Weiterbildungen unerlässlich. Durch das Anbieten solcher Möglichkeiten signalisieren wir, dass uns die berufliche Entwicklung unserer Mitarbeiter am Herzen liegt – ein entscheidender Faktor für deren Loyalität und Zufriedenheit.

4. Work-Life-Balance: Mehr als nur ein Buzzword

Flexibilität ist das Zauberwort der modernen Arbeitswelt. Ob es die Möglichkeit zum Home-Office, flexible Arbeitszeiten oder zusätzliche Freitage sind – diese Maßnahmen steigern nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit, sondern oft auch die Effizienz.

5. Zeige Anerkennung und Wertschätzung

Anerkennung kann viele Formen annehmen – von einer Gehaltserhöhung bis zu einem einfachen Dankeschön. Aber unabhängig von ihrer Form hat sie eine mächtige Wirkung auf das Engagement und die Zufriedenheit der Mitarbeiter.

Das Geheimnis einer effektiven Mitarbeiterführung liegt nicht darin, ständig die Kontrolle zu behalten, sondern in einem ausgewogenen Mix aus Vertrauen, Kommunikation und Wertschätzung.

Indem wir als Führungskräfte diese Grundsätze beherzigen, können wir Arbeitsumgebungen schaffen, in denen Mitarbeiter sich nicht nur wohlfühlen, sondern auch ihr volles Potenzial entfalten können.

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